WAS MACHT DIE SECONDSOULFACTORY NACHHALTIG?
Ich möchte Dir gerne ein paar Einblicke in die Motivation und Arbeitsweise von mir geben. Denn ich will für Dich so transparent und ehrlich wie möglich ein.
Nachhaltig zu leben ist ein Prozess, der zugegeben in vielen Teilen viel zu langsam vorangeht. Jedoch stehe ich dafür ein, dass jeder von uns seinen positiven Beitrag leisten kann. Jeder von uns kann sich in seinem Handeln hinterfragen und damit kann jeder definitiv Einfluss darauf nehmen unsere Welt grüner und bewusster zu gestalten. Das fängt doch schon bei vermeintlichen „Kleinigkeiten“ an wie stets einen Jutebeutel dabeizuhaben, statt eine Tüte zu benötigen, öfter mal mit dem Rad zu fahren, statt das Auto zu nutzen und statt neue Putzlappen zu kaufen, einfach das uralte löschrige und gepillte T-Shirt zu zerschneiden – Viola der perfekte Putzlappen.
Für mich ist es besonders nachhaltig und klimafreundlich vorhandene Materialien, für die bereits wertvolle Ressourcen verbraucht wurden und die meist lange Transportwege hinter sich gebracht wurden, weiter zu nutzen. Wir alle kennen die gigantischen Textilmüllberge, wobei ich in diesen keinen Abfall, sondern Material sehe – kostbares jedoch verschwendetes Material. Viel zu schnell werden in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft Kleidung oder Textilien zu Müll erklärt, weil sie vielleicht ein kleines Loch haben oder aus der Mode sind.
Die SecondSoulFactory ist ein Versuch, diesen Müllberg ein wenig zu verkleinern. Es gibt so viele schöne Materialien in unseren Schränken und Kellern, die nur darauf warten verarbeitet zu werden. Durch das direkte Upcycling von gebrauchter Kleidung und Stoffresten zu Taschen und Strickzubehör wird eine Menge Ressourcen und Energie eingespart. Energie, die fürs Aufbereiten der Recyclingfasern benötigt wird und für das hin und hertransportieren der Materialien von Produktionsorten bis schlussendlich zum Endverbraucher.
Und versteht mich hier bitte nicht falsch, Recycling und Downcycling sind superwichtig, sollten aber nicht die einzige Möglichkeit der Textilverwertung sein. Traurigerweise werden sogar nur 15% unseres weltweiten Textilmülls wiederverwertet, umso wichtiger, dass wir unsere Kleidung so lange wie möglich reparieren und weiter nutzen.
Natürlich wäre es einfacher und auch in der Produktion schneller, wenn ich fair gehandelte Biobaumwollstoffe kaufen würde und diese zu Taschen verarbeite. Aber die Baumwolle braucht jede Menge Wasser. Die Stoffproduktion Energie und der Transport sehr wahrscheinlich fossile Brennstoffe. Das sind in meinen Augen unnötige Belastungen unserer Umwelt, wenn wir doch alle einen Berg an Stoffresten, Altkleidern und Omas Tischdecken direkt vor unserer Haustür haben. Und genau deswegen arbeite ich mit diesen Materialien in der SecondSoulFactory.
Grundsätzlich ist mein Anspruch an das Label, so ökologisch wie möglich zu arbeiten. Das fängt bei der Auswahl der Materialien an, geht über müllvermeidende Produktionsschritte und hört bei Ökostrom auf. Dabei möchte ich auch stets ein offenes Ohr für Verbesserungsmöglichkeiten haben.
Klar ist, dass ich nicht perfekt bin, weder als Gründerin der SecondSoulFactory, noch als Privatperson. Ich habe noch Vieles zu lernen in meinem Prozess, was nachhaltiges Leben und Handeln angeht. Aber es geht dochdarum, überhaupt anzufangen und andere zu motivieren, vielleicht sogar zu inspirieren dies auch zu tun. Es geht doch darum, bewusst zu konsumieren und nur das, was wirklich gebraucht wird. Und wenn wir Etwas mal nicht mehr brauchen, sollten wir trotzdem nicht den eigentlichen Wert der Produkte vergessen, sondern diese Ressource weiter nutzen, um unserem Planeten nicht mehr abzuverlangen als ohnehin schon.
Die Textilien die die SecondSoulFactory verwendet sind energie- und ressourcenschonend, da ausschließlich Reststoffe, Secondhandmaterial wie Stoffreste, Kleidung, Bettwäsche, Tischdecken, Vorhänge oder Deadstock-Stoffe verarbeitet werden. Sollte doch mal etwas wie zum Beispiel Bügeleinlagen oder ähnliches dazu gekauft werden müssen, sind die Materialien wenn möglich in Bioqualität oder Recyclingmaterial. Sobald Neuware verwendet wird, wird das am Produkt erkenntlich gemacht.
Für die SIMPLEBAGS nutze ich vorwiegend Leinwandreste, die beim Herstellungsprozess von Keilrahmen entstehen. Oftmals sind es Stoffstreifen, die für weitere Keilrahmen zu schmal sind.
Auch die Nähgarne, Gurtbänder und Kordeln sind allesamt Secondhand.
Was ich tatsächlich neu kaufe:
Nähmaschinennadeln
Labels, diese sind aus GOTS zertifizierter Biobaumwolle
Versandmaterial, von Biobiene.de
Nach Möglichkeit kaufe ich auch hier gebrauchte Geräte und Werkzeuge:
„Gebraucht“ setzte ich in meiner kleinen Werkstatt folgende Dinge ein:
Stoffscheren ,Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Regale, Lagerregal, Computer, Bügeltisch, Nähmaschine, Overlock-Maschine, Nähtisch, Rollwagen, Werkbank/Zuschneidetisch, Lochwand, Und Weiteres.
Ein paar wenige Dinge wurden neu gekauft:
Rollschneiderklingen, Cutter-Klingen, Nahtauftrenner, Drucker und
Plastikboxen für die Lagerung (schweren Herzens auf Grund mangelnder Alternativen).
Die gebrauchte Ware wird zunächst von mir geprüft, gewaschen und je nachdem vorbereitet. Wenn ich zum Beispiel Kleidung nutzen möchte, wird diese aufgetrennt, Knöpfe entfernt und Reißverschlüsse herausgelöst.
Ich orientiere mich bei der Herstellung meiner Produkte an der Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, dass ich während der Verarbeitung möglichst wenig Müll entstehen lasse und auch die Reststücke die während der Verarbeitung entstehen, wiederverwende. Zum Beispiel beim Zuschnitt der Innentaschen entstehen oft kleinere Stoffreste, die ich dann wiederum für die Patchworkteile der Außentaschen nutze.
Auch kleine Minireste werden aufbewahrt und noch als Füllmaterial verwertet.
Darüber hinaus entstehen bei der Herstellung der SIMPLEBAGS oft kleine Reststücke aus Gurtband, die wiederum für die Gurtbandschlaufe an den PROJECTBAGS verwendet werden
Da ich immer wieder verschiedene Stoffe zur Verfügung habe, entstehen wunderschöne Unikate!
Die SecondSoulFactory bezieht Ökostrom in ihrer Werkstatt.
Darüber hinaus wird mein Onlineshop über den Webhoster Greensta betrieben, der ebenfalls Ökostrom bezieht.
Mein Geschäftskonto habe ich bei der GLS Bank eingerichtet, weil sie mich mit ihren Werten überzeugt. Ich möchte nicht, dass mein oder Dein Geld die Rüstungsindustrie und Ölkonzerne unterstützt, sondern vielmehr nachhaltige Unternehmen und erneuerbare Energien.
Mein Verpackungsmaterial beziehe ich von biobiene.de, nutze aber auch gebrauchtes Verpackungsmaterial.
Meine hangemachten Taschen und Projektbeutel versehe ich mit Hangtags, auf denen du Informationen zu den jeweiligen Produkten erhälst. Diese sind auch aus Secondhandpapier. Als Befestigung nutze ich Garn und Bänderreste.
Wenn du bei mir bestellst, verpacke ich die Produkte liebevoll selber und bringe sie dann zusammen mit meinem Hund zur Packstation, um sie mit DHL-Go-Green zu versenden.
In Zukunft möchte ich auch gerne eine Abholung vor Ort ermöglichen.